Andréa Ferraz wurde 1967 in Rio de Janeiro geboren und lebt seit 1994 in Stuttgart, Deutschland. Hier entwickelt sie kontinuierlich ihre künstlerische Praxis weiter.
Sie studierte Industriedesign an der Staatlichen Universität von Rio de Janeiro (UFRJ) und arbeitete für verschiedene Designbüros in ihrer Heimatstadt. Von 1992 bis 1993 nahm sie an einem Stipendienprogramm zur Förderung künstlerischer Praxis an der Staatlichen Universität für Gestaltung (UFRJ) teil.
In Deutschland arbeitete sie zunächst als freiberufliche Grafikerin. 2011 bis 2014 absolvierte sie ein Masterstudium in Kunstpädagogik an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Bonn.
Zwischen Konstruktion, Intuition und Kulturen – Bildräume von Andréa Ferraz
Die Werke von Ferraz spiegeln das Spannungsfeld zweier Kulturen wider. Dieses transkulturelle Leben – geprägt von geografischer Bewegung, kulturellen Kontrasten und mentalem Perspektivwechsel – spiegelt sich auch in ihrer künstlerischen Sprache. Ihre Arbeiten oszillieren zwischen Konstruktion und Emotion, zwischen Strenge und Sinnlichkeit, zwischen Erinnerung und gegenwärtiger Präsenz.
In grafisch reduzierten, fast monochrom gehaltenen Kompositionen – wie in ihrer Serie mit architektonischen Fragmenten und texturalen Flächen – nähert sich die Künstlerin dem Raum als Idee und Erinnerung. Linien, Schatten und Texturen entfalten sich dort zu einer Bildsprache, in der Architektur zur Metapher wird: für Erinnerung, Verlust, Zwischenräume. Das scheinbar Leere birgt Bedeutung, das Fragmentarische erzählt von einem größeren Zusammenhang, der sich nur andeutungsweise erschließt.
Demgegenüber stehen ihre figurativen, malerischeren Arbeiten, in denen der Mensch – oftmals einsam, nackt, suchend – in eine geometrische Raumstruktur eingebettet ist. Ihre Malerei geht es nicht nur um das Verhältnis von Körper und Raum, sondern auch um existenzielle Fragestellungen. Die Räume sind klar konstruiert, doch die Figur bringt eine tiefe Verletzlichkeit ein, eine poetische Offenheit für Interpretation.
Ihre Werke zeichnen sich durch eine präzise, oft reduzierte Bildsprache aus, die jedoch nie rein formell bleibt. Ob grafisch, malerisch oder installativ – stets geht es Ferraz um das Verhältnis von Körper und Raum, von Konstruktion und Empfindung, von Sichtbarem und Unsichtbarem. Leere wird dabei nicht als Abwesenheit verstanden, sondern als aktiver Teil der Komposition – als Einladung zur Reflexion. Ihre Werke erzählen nicht direkt, sondern öffnen Räume – für Wahrnehmung, Erinnerung, Fragen.
2024
von HIER zum JETZT, Kunstfrühling e.V., Geislingen an der Steige
Leuchtpunkt, Jurierte Ausstellung – 7. Otto F. Scharr-Kunstpreis, Kultur am Kelterberg Vaihingen e.V.
2023
Augenblicke, Forum 3, Stuttgart
Zweifache Dimension des Selbst, Produzentengalerie , Ammerbuch
Mitgliederausstellung Kultur am Kelterberg Vaihingen e.V.
Vis à Vis, Jurierte Ausstellung – 6. Otto F. Scharr-Kunstpreis, Kultur am Kelterberg Vaihingen e.V.
Körper und Raum in Beziehung, DVAG Tübingen
2022
JA! , Kunstverein Böblingen
Resilienz, Galerie 13, Esslingen
Mitgliederausstellung, Kultur Am Kelterberg Vaihingen e.V.
2021
Körper und Raum, Ausstellung im eigenen Atelier
2017
Orte, Rathaus Calw
2016
Körper und Raum in Beziehung, Rathaus Bad Liebenzell
2015
Ausschnitte, Rathaus Böblingen
2014
Sculptoura, Skulpturenradweg zwischen Waldenbuch und Dätzingen
2010
Durch Kunst über Umwelt sprechen, Ausstellung und Buchpräsentation, Rathaus Dagersheim
VBKW – Verband Bildender Künstler und Künstlerinnen Baden-Württemberg
BBK/W – Bund Bildender Kunstlerinnen Württembergs e.V.
Ausstellerkreis Landratsamt Böblingen
Württembergischer Kunstverein Stuttgart